Die Videospielbranche boomt weltweit. Das zeigen die Milliardenumsätze ebenso wie die zumindest in der Zeit vor der Pandemie aus allen Nähten platzende Gamescom. Leider profitieren deutsche Produktionen kaum von dem Trend. So wurden in Deutschland 2018 ca. 3,1 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Videospielen umgesetzt. Laut des Jahresreports der deutschen Gamesbranche floss aber nur ein Bruchteil des Umsatzes in die Kassen deutscher Firmen.
Die Entwicklung für deutsche Videospiele wird meist von kapitalschwachen Startups vorangetrieben. Kritiker aus der Wirtschaft bemängelten bisher die schwache Förderung durch die Bundesregierung.
Das liebe Geld
Branchenvertreter und Interessenverbände machten bisher die rudimentäre Förderung der Regierung für die mangelnde Akzeptanz des Gamings verantwortlich. So gab es in Deutschland mit dem FilmFernsehFonds Bayern und dem Medienboard Berlin Brandenburg nur zwei Institutionen, die ein paar Euro abzwackten. Die Beträge blieben dabei sehr überschaubar. Unsere europäischen Nachbarn aus Frankreich und Großbritannien subventionieren dagegen seit Jahren die Entwicklung von Videospielen. In Kanada sind Steuernachlässe von bis zu 30 % für Spieleentwickler keine Seltenheit.
Der Großteil der heimischen Entwicklerszene besteht aus kleinen Unternehmen und Indiestudios. Deren Mitarbeiterzahlen bewegen sich meist im einstelligen Bereich. In dieser Konstellation kann sich üblicherweise nur mit Auftragsarbeiten über Wasser gehalten werden. Erfolgreiche Spiele benötigen einen weitaus größeren Einsatz an Kapital und Intelligenz, um sich am Markt zu stabilisieren und Gewinne in Millionenhöhe abzuwerfen. Bei diesen Großproduktionen arbeiten mehrere hundert Personen über Jahre daran, einen Titel zu entwickeln, der dem verwöhnten Publikum zusagt. Um die Entwicklung eines international konkurrenzfähigen Produkts zu stemmen, braucht es solche großen Studios mit einem entsprechenden Investment. Die Bedingungen hierzulande schaffen wenig Anreiz, sich in Deutschland niederzulassen.
Dass Deutschland für die Gaming-Branche kein attraktives Pflaster ist, zeigt sich auch in der Welt der Online-Casinos. Gehen doch mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag strenge Regulierungen einher, die den Besuch einer Online-Spielhalle mit deutscher Lizenz uninteressant machen. So gehen die Experten von https://curacaoonlinecasinos.de/ davon aus, dass auch nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags und somit der Legalisierung des Online-Glücksspiels in Deutschland zahlreiche Gambler weiterhin Casinos mit ausländischer Lizenz bevorzugen werden. Anbieter mit deutscher Lizenz müssen sich trickreiche Lösungen einfallen lassen, um den Wünschen der Spieler nachkommen zu können.
Neues Förderprogramm aufgelegt
Es scheint, als wurden die Klagen der zahlreichen Akteure der Spielebranche im virtuellen Bereich erhört. Zumindest laut den Aussagen von Andreas Scheuer (CSU). Der verantwortliche Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) verspricht, die heimische Entwicklung von Videospielen in großem Umfang zu fördern. Damit wird endlich ein Versprechen eingelöst, welches die Regierungsparteien der Union und der SPD schon in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hatten. Der Startschuss erfolgte im August letzten Jahres und es soll um 250 Millionen Euro für die nächsten Jahre gehen. Damit wären auch Produktionen möglich, die einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Bei kleineren Projekten ist eine Förderquote von bis zu 50 % möglich.
Die Gelder sollen nur deutschen Projekten zugänglich sein. Zwar bleibt abzuwarten, ob, wie und wann die Hilfen bei den Empfängern ankommen werden. Sind Großprojekte des Ministeriums unter der jetzigen Führung leider nicht immer mit Erfolg beschieden. Aber laut Christian Rusche vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft in Köln haben die Entwicklungen von Videospielen große externe Effekte. Von einer gut aufgestellten Spieleindustrie profitiert die gesamte IT-Branche inklusive der Zulieferer. Zudem verspricht er sich signifikante Zuwächse im deutschen Werbemarkt. Dabei erwähnt er die Synergieeffekte, die erwartet werden. Insbesondere wird dabei an talentiertes Fachpersonal gedacht. Wer eine Spiele-App entwickeln könne, sei auch bei anderen Anwendungen erfolgreich. Nur mit der Förderung der Branche sei mittelfristig die Abwanderung von qualifiziertem Fachpersonal zu vermeiden.
Verzögerungen sind zu erwarten
Die zeitgleich im August 2020 endende Pilotphase lässt einige Skepsis aufkommen, ob die Versprechungen termingerecht abgehandelt werden. Dabei konnten nur Förderbeträge unter 200.000 Euro vergeben werden. Schnell war das verantwortliche Ministerium überfordert von der Flut der Anträge für die sogenannten De-minimis-Beihilfen.
Das Branchenmagazin Games Wirtschaft monierte vor allem das Fehlen an Fachwissen und Kapazitäten. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen dazugelernt haben, die Umwälzungen im technologischen Bereich schreiten nämlich in Riesenschritten voran.