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Überblick: So hilft Technik Farbenblinden heute

Farbfehlsichtigkeiten gehören zu den häufigsten Augenerkrankungen überhaupt: An einer Rot-Grün-Schwäche beispielsweise leidet fast jeder zehnte Mann. Die riesige Patientenzahl ist auch bei Apple, Google & Co. nicht unbemerkt geblieben, sodass es in den letzten Jahren immer mehr kleine digitale Helfer in den Alltag von Menschen mit Farbschwäche geschafft haben. Wir geben einen Überblick.

Wie kommt eine Farbschwäche zustande?

In der Netzhaut des Auges kommen Stäbchen zum Hell-Dunkel-Sehen sowie Zapfen zum Farbsehen vor; die Zapfen unterteilen sich noch einmal in Rot-, Grün- und Blau-Zapfen. Wenn wir jetzt ein Bild einer bestimmten Farbe betrachten, wertet das Gehirn die Stärke des Rot-, Grün- bzw. Blau-Signals gegeneinander aus und errechnet so den genauen Farbton. Fehlt hier eine bestimmte Zapfen-Unterart, etwa durch eine vererbte Störung, so können wir nur noch auf zwei der drei Farb-Zapfen zugreifen und die Farbunterscheidung im betroffenen Spektrum ist schwer bis unmöglich.

Passende Website-Farben

Eine Analyse, die 2016 von Adobe vorgestellt wurde, stellte fest: Blau ist mit Abstand die am häufigsten vorkommende Farbe im Web! Das liegt nicht nur daran, dass Blauschattierungen allgemein angenehm für die Augen sind, sondern auch an dem großen Anteil der Farbenblinden unter der Gesamtbevölkerung. So soll beispielsweise die Mark Zuckerberg hinterhergesagte Rot-Grün-Schwäche letztendlich den Ausschlag für die Farbgebung des weltweit größten sozialen Netzwerks gegeben haben.

Brillen für Farbenblinde

Wer eine passende Brille für Farbenblinde sucht, hat seit einiger Zeit die Qual der Wahl. Fans klassischer Modelle finden auf der einen Seite in Deutschland produzierte Gläser des Herstellers Colordrop, die den Kontrast gerade im Rot-Grün-Bereich unterschiedlich verstärken und so eine Differenzierung zwischen den beiden Farben ermöglichen. Wer lieber auf die international weit verbreiteten Varianten von EnChroma setzen möchte, muss mit ca. 400€ inklusive Versand deutlich tiefer in die Tasche greifen, kann dafür jedoch zwischen speziellen, jeweils für den Indoor- oder Outdoor-Bereich optimierten Varianten wählen und diese auf Wunsch sogar an einen bestehenden Rahmen anpassen lassen.

App-Unterstützung bei der Farberkennung

Auch im digitalen Bereich ist man auf der Suche nach Unterstützung für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit nicht untätig geblieben. Ein schönes Beispiel ist etwa die App ColorSay: Getreu ihres Namens versteht sich diese kostenfrei erhältliche Anwendung darauf, dem Nutzer die Farbe einer mittels Kamera aufgenommenen Struktur auszugeben. Dabei beruft sie sich auf ein Lexikon aus wahlweise 16 bis hin zu 215 verschiedenen Farben, je nachdem, wie genau es der Anwender am liebsten haben möchte. Innovative Funktionen wie eine Farbcodierung durch die Ausgabe unterschiedlich abgestufter Klänge oder aber eine Sprachausgabe runden die Idee ab.

Farbschwächen-freundliche Interfaces an Smartphone und PC

Schon früh erkannten Smartphone-Hersteller wie etwa Apple den Bedarf, die farbenfrohen Benutzeroberflächen von iPhone, iPad und mehr an die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Farbsehschwäche anzupassen. Wer unter iOS etwa in den Einstellungen zum Punkt ‚Bedienungshilfen‘ navigiert und dann unter ‚Anzeige und Textgröße‘ einen Farbfilter auswählt, kann so eine Rot-Grün- oder Blau-Gelb-Schwäche ganz einfach mit Bordmitteln ausgleichen. Es gibt mittlerweile von Herstellern wie BenQ sogar extra Bildschirme für Menschen mit Farbschwäche.

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