Home / Phones / Meizu / Meizu MX4 Review – High-End zum fairen Preis aus dem Reich der Mitte!

Meizu MX4 Review – High-End zum fairen Preis aus dem Reich der Mitte!

Ist man auf der Suche nach einem High-End-Smartphone aus dem Reich der Mitte, so kommt man zwangsläufig nicht am Meizu MX4 vorbei. Ich konnte nun Dank einer Leihgabe von TradingShenzhen, das erste MediaTek angetriebene Meizu Smartphone gründlich unter die Lupe nehmen und wie es sich im meinem Alltag schlug, das erfahrt ihr in unseren Review.

IMG_5695

Für Meizu war das MX4 in dreierlei Hinsichten eine Premiere. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war das MX4 das bisher günstigste Meizu Smartphone überhaupt, andererseits war es das erste Handy mit dem damals neuen MT6595 Prozessor von MediaTek und zu guter letzt war es das erste Handy von Meizu, welches von einem MediaTek SoC angetrieben wird.

Für Hersteller die ein High-End-Smartphone bauen wollten, waren die SoC’s von Mediatek bis lang eigentlich nicht brauchbar. Die Gründe hierfür waren in der Vergangenheit vielfältig. Schlechter Software-Support, eingeschränkte Performance und recht limitiere Ausstattung. Der Chip-Riese aus Taiwan gelobte jedoch Besserung und setzte dieses Vorhaben auch in die Tat um. Der MT6595 demostriert eindrucksvoll den Wandel bei MediaTek, was letztlich dann dazuführte, das Meizu sich für diesen Prozessor entschied.

Die Verpackung und sein Inhalt

Die Verpackung ist ähnlich wie ein Buch aufgebaut, so wie man dies schon beim Vorgänger dem Meizu MX3 sehen konnte. Klappt man den erste Seite um, erscheint als erstes das Intro-Material über dieses Smartphone und erst nach einigem Blättern durch die Seiten, erscheint dann das Meizu MX4. Im Falle des Testgerätes, kommt dieses in strahlenden weiß daher, aber es sind auch Farben wie grau oder gold erhältlich.

IMG_5801

Neben dem Gerät und der Bedienungsanleitung, findet man außerdem ein USB-Kabel und natürlich das Netzteil. Kopfhörer sucht man allerdings leider vergeblich, da diese leider nicht im Lieferumfang enthalten sind. Auf der Rückseite der Verpackung befinden sich die wichtigsten Spezifikationen des Meizu MX4 und die Netzfrequenzen welche vom Gerät unterstützt werden.

IMG_5901

Das Design und die Verarbeitung

Ganze 79% der Front des MX4 nimmt das 5,36-Zoll große Display ein, die Blenden um den Bildschirm messen nur schmale 2,6mm und mittig unterhalb des Displays befindet sich der kreisrunde, beleuchtete Meizu Home-Button, welcher gleichzeitig auch als Benachrichtigungs LED dient. Weitere Softkey für „Zurück“ oder „Menü“, wie wir das von vielen anderen Geräten kennen, sind dort nicht untergebracht. Neben dem Helligkeits- und Annährungssensor findet man außerdem einen 2,0 Megapixel Front-Shooter von Sony, welcher in der rechten oberen Ecke des MX4 platziert ist.

IMG_5982

Der Rahmen des Meizu MX4 besteht aus CNC gefrästem Aluminium, welcher durch eine gute Verarbeitungsqualität besticht. Während auf der rechten Seite des Gerätes keinerlei Knöpfe oder ähnliches verbaut sind, findet man auf der linken Seite den Lautstärkeregler, welcher fast bündig in den Rahmen eingelassen ist und über einen guten Druckpunkt hat.

IMG_5916

Auf der Kopfseite des Gerätes ist ein 3,5mm Kopfhöreranschluss untergebracht und desweiteren finden wir dort auch ein Mikrofon und den Power-Button, welcher ebenfalls einen sehr guten Druckpunkt hat und auch aus Aluminium besteht. Mittig in der Unterkante des MX4 ist ein microUSB-Anschluss verbaut, über den das Gerät geladen wird und mit dem Rechner synchronisiert werden kann. Links neben dem USB-Anschluss sitzt das Anruf-Mikrofon und rechts ist ein recht lauter Mono-Lautsprecher integriert.

IMG_5910

Auf der Rückseite finden wir natürlich noch die Hauptkamera und ein Dual-LED Blitz, welche mittig in der oberen Drittel der Geräterückseite platziert sind. Die Abdeckung der Rückseite ist abnehmbar, besteht aus hochwertigen Polycarbonat und schließt bündig und exakt mit dem Gehäuse ab. Beim weißen Modell, welches wir für dieses Review erhalten hatten, ist Rückseite auf Grund der Hochglanz-Oberfläche etwas rutschig und es besteht dadurch durchaus die Gefahr, dass das MX4 einem relativ schnell aus der Hand gleiten kann.

IMG_5741

Das Display

Das Display des MX4 ist aus ein Zusammenarbeit zwischen Sharp und JDI entstanden und löst mit 1920 x 1152 Pixel auf. Mit seinen 13,6 cm in der Diagonalen und dem 15:9-Format erreicht es eine Pixeldichte von 418ppi. Durch die Verwendung einer neuen Flüssigkristall-Technologie und dem integrierten Hintergrundbeleuchtungsmodul, erhöht sich das NTSC-Farbspektrum des Gerätes um 85%, das Kontrastverhältnis auf 1100:1 und die Helligkeit auf bis zu 500 cd/m2.

IMG_5927

Das Meizu Marketing bezeichnet die Auflösung dieses Displays als HD+ und dank der Corning Gorilla Glas 3 Schutzvergalsung ist das Panel außerdem optimal gegen Kratzer und weitere widrige äußere Einflüsse geschützt.

IMG_5943

Das Display gibt die Farben realitätsnah wieder und es reagiert promt und exakt auf jede Art von Eingabe. Des weiteren ist das Display sehr angenehm hell, kontrastreich und aus allen Blickwinkeln gut ablesbar. Ein großer Vorteil sind auch die extrem dünnen Displayränder des MX4, die den Bildschirm im Verhältnis zur Gesamtgröße des Gerätes sehr „bullig“ wirken lässt.

IMG_5967

Die Kameras

Meizu verbaut beim MX4 auf der Rückseite des Gerätes einen 20,7 Megapixel Sony IMX220 Exmor RS-Sensor, welcher mit Sicherheit einer der Highlights dieses Gerätes ist. Dieser wird von einem zweiton Dual-LED Blitz begleitet und im allgemeinen ist die Bildqualität der Fotos sehr gut. Die Bilder zeigen bei entsprechendem Licht sehr viele Details, die Farben wirken sehr lebendig und es gibt nur wenig Bildrauschen.

P50203-192316
Beispielaufnahme Nacht mit dem Meizu MX4 (c) Mobildingser

Bei Gegenlicht wirken die Fotos oft ein wenig überbelichtet, was aber nicht unbedingt am Kamera-Sensor liegt sondern durch die Kamera-Software verursacht wird. Bei weniger Licht (schlechtem Wetter/Dämmerung) oder bei Dunkelheit nimmt das Bildrauschen natürlich zu, aber die Bildqualitäten machen insgesamt einen sehr guten Eindruck, was auch auf aufgenommene Videos zutrifft.

P50204-142858
Beispielaufnahme Tag mit dem Meizu MX4 (c) Mobildingser

Durch ein Wischen blättern man sich durch die diversen Modi der Kamera App wo sich u.a.: Panorama, Zeitlupen-Video, Zeitraffer, Nachtmodus, Makro und viele weitere Einstellung wiederfinden. Die Kamera App ist alles in allem recht einfach gehalten und erklärend sich sozusagen eigentlich von selbst. Somit finden sich sogar Anfänger sehr schnell mit den verschiedenen Kameraeinstellungen zu recht.

S50203-211729
Kamera-Einstellungen (c) Mobildingser

 

Netzwerk und Telefonie

Die Sprachqualität beim Telefonieren mit dem Meizu MX4 fällt durchweg positiv aus. Der Klang der Ohrmuschel ist kristallklar und es lässt sich auch in einer geräuschvollen Umgebung alles sehr gut verstehen. Das MX4 unterstützt neben der normalen 2G- und 3G-Konnektivität auch LTE 1800-/2100 MHz (Band 1, 3). Die Verbindung in sowohl das luxemburgische- als auch in das deutsche LTE-Netz ging problemlos von statten und es kam zu keinen Verbindungsproblemen oder Abbrüchen

Die Performance

Das Meizu MX4 war im Herbst 2014 das erste Gerät welches mit dem Acht-Kern MediaTek MT6595 auf den Markt kam. Dieser Prozessor besteht aus vier leistungsstarken Cortex A17 Kernen welche mit 2,2 GHz getaktet sind und aus vier energiesparenden Cortex A7 Kernen mit einer Taktfrequenz von „nur“ 1,7 GHz. Der MT6595 verfügt somit über die sogenannte big.LITTLE Architektur und dies sorgt für einen „intelligenten“ Einsatz der Prozessorleistung je nach Bedarf. So kommen beispielsweise beim schreiben einer SMS oder dem Surfen im Internet nur die vier stromsparenden A7 Kerne zum Einsatz, wird jedoch ein Spiel oder eine „leistungshungrige“ App gestartet, so ist der MT6595 in der Lage alle Acht Kerne anzusteuern um solche Aufgaben schnell und problemlos auszuführen.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Als Grafik-Chip verwendet Meizu eine Quad-Core PowerVR G6200 GPU, die mit einer Taktrate von 600MHz daherkommt. Für das Multitasking stehen dem User 2 GB RAM als Arbeitsspeicher zu Verfügung und beim internen Speicherplatz besteht die Möglichkeit zwischen 16- oder 32 GB zuwählen, wobei das Betriebssystem nur recht magere 2,54 GB davon benötigt (diese sind vom Gesamtspeicher abzuziehen). Kleiner Nachteil, es gibt leider keine Speichererweiterung mittels microSD-Karte.

S50118-225710
(c) Mobildingser

 

Betrachtet man das Benchmark Ergebnis (in diesem Fall AnTuTu Benchmark v5.6), so liegt das Meizu MX4 mit einem Testresultat von 51.265 Punkte ganz weit vorne. Auch die Grafikleistung wurde im Vergleich zum Vorgänger, welcher mit PowerVR SGX544 MP3 GPU ausgeliefert wurde, deutlich verbessert. Grafisch aufwendige Spiele meistert das MX4 flüssig und ohne jegliche Probleme. Auch im Alltagsbetrieb lief das MX4 weitestgehend flüssig, obwohl es bei meinem Testgerät einige gelegentliche „Aussetzer“ beim öffnen von App’s oder beim schnellen wischen durch den Homescreen gab. Dieses Problem liegt aber in erster Linie an der fehlenden Optimierung der Software und sollte durch kommende Updates deutlich besser werden.

Die Konnektivitäten

Das MX4 unterstützt Dual-Band WiFi (2,4-/5 GHz) nach 802.11 a/b/g/n/ac Standard, Bluetooth v4.0, A2DP und microUSB v2.0. Alle genannten Verbindungsfeatures funktionierten tadellos und es gab keine Verbindungsabdrücke. Desweiteren unterstützt das MX4 auch OTG und MHL, aber leider steht kein NFC zur Verfügung.

S50116-161701
GPS-Empfang des Meizu MX4 (c) Mobildingser

 

Das der GPS-Empfang bei Geräten mit MediaTek Chipsätzen in der Vergangenheit immer etwas problematisch war, ist ja kein Geheimnis mehr. MediaTek hat diesen beim MT6595 deutlich nachgebessert und der GPS-Test zeigte die Verbindung zu einer Vielzahl von Satelliten. Der MT6595 kommt zwar nicht an die GPS-Leistung eines Qualcomm Chipsets heran, aber das Navigieren mit dem Meizu MX4 ging trotzdem problemlos vonstatten und es kam zu keinen Verbindungsabbrüchen. Auch nicht bei langen Strecken.

Die Software

Auf dem Meizu MX4 kommt Android 4.4.2 Kitkat mit der Meizu-eigenen Benutzeroberfläche Flyme 4.0 zum Einsatz. Dieses UI erinnert mich dabei stark an iOS von Apple was die Icons und auch den fehlenden App Drawer angeht. Die Apps müssen zwangsläufig in diverse Ordner gelegt werden um nicht den Überblick zu verlieren und wer zuvor nur klassische Android-Smartphones hatte, muss sich deutlich umgewöhnen. Einige Sachen sind bei Flyme völlig anderes gelöst als bei normalen Android Smartphones. Zum Beispiel findet man keinen eigenen Menüpunkt um System-Updates herunterzuladen und zu installieren, sondern es gibt dafür eine extra Upgrade-App um dieses auszuführen.

S50203-212821 S50203-212800 S50203-212732

In den Geräte-Einstellungen gibt es am linken Bildschirmrand sogenannte Schnellzugriffe für Kategorien wie zum Beispiel: Wlan, Bluetooth, Konto usw. Meizu setzt bei Flyme auf dynamische On-Screen Tasten zur Bedienung des MX4, was vielleicht nicht jedem gefällt. Da es beim MX4 wie schon erwähnt keine Softkeys gibt, wird je nach dem im unterem Displayrand ein Zurück- oder/und Menü-Button angezeigt. Den Task-Manager beim MX4 erreicht man mit einen Wisch von unteren Gehäuserand über Display nach oben weg.

S50203-172454 S50203-172500 S50203-181016

Insgesamt gesehen ist Flyme OS 4.0 ein gutes und benutzerfreundliches System, welches allerdings gewöhnungsbedürftig ist. Man muss sich schon einiges an Zeit für die Umstellung nehmen, um sich mit diesem System richtig vertraut zu machen.

Der Akku

Als Energiespender kommt ein 3100mAh starker und nicht entnehmbarer Akku von Sony zum Einsatz. Bei normaler Nutzung hält dieser durchaus 2 Tage durch und selbst Hardcore-User kommen mit diesem Akku locker über den Tag. Allerdings gibt es derzeit einen ziemlich unschönen Bug in der Firmware des MX4, welcher dafür sorgt dass die Akkulaufzeit bei aktiviertem Bluetooth deutlich verringert wird. Beim großen Bruder, dem MX4 Pro, gab es vor kurzem ein Update mit einen Fix für dieses Problem, daher kann man davon ausgehen das es auch beim normalen MX4 in Naher Zukunft ein Update geben wird. Abgesehen von diesem Bug, war die Laufzeit des Akku’s durchaus zufriedenstellend.

S50203-172641 S50124-233605S50124-233557

Fazit

Das Meizu MX4 ist ein Smartphone mit starker Hardware, einem tolles Display und einer erstaunlich guten Performance. Ein Highlight neben dem günstigen Preis von 317,00 € (32 GB Modell), ist zweifellos die tolle 20,7 Megapixel Kamera von Sony welche absolut überzeugen konnte. Aber wo viel Licht ist, da gibt es auch Schatten. Als nachteilig empfinde ich den nicht erweiterbaren Gerätespeicher, die sehr gewöhnungsbedürftige Bedienung von Flyme und die nachträglich zu installierenden Google-Dienste. Wer allerdings über diese Dinge hinweg sehen kann, bekommt ein gut ausgestattetes Smartphones zu einem wirklich fairen Preis.

Mobildingser möchte sich zum Abschluss nochmals bei TradingShenzhen für die Leihgabe des Meizu MX4 bedanken!

 

 

Keine News mehr verpassen! Unsere App für iOS und Android mit praktischer Push-Funktion.

Mehr davon...

Nicht wie Apple: Android Hersteller verneinen Drosselung alter Geräte

Samsung, LG, Motorola, HTC und weitere Android Handy Hersteller haben unlängst bestätigt, dass sie keineswegs ...