Gerade erst letzte Woche tauchte plötzlich wie aus dem Nichts das sonderbare Technologieunternehmen „Linshof“ auf. Dieses Unternehmen verspricht uns ein Smartphone mit grandiosen Spezifikationen zum Mini-Preis. Nun folgt innerhalb kürzester Zeit mit Xodiom der nächste merkwürdige „Hersteller“ der uns anscheinend an der Nase herumführen will.
Viele von euch werden sicher in der letzten Woche von dem Unternehmen Linshof gehört haben. Die meisten bekannten Tech-Seiten überschlugen sich regelrecht vor Aufregung aufgrund der Ankündigung des neuen angeblichen Killersmartphones „Linshof i8“. Dieses soll nur einen Hauch mehr kosten als das OnePlus One, lässt aber das OPO mit seinen vermeintlichen Spezifikationen um Meilen hinter sich.
Dies Klang aber für einige so unglaublich, das man sich auf die Suche nach Hintergrund-Informationen machte und dabei auf diverse Ungereimtheiten stießen, die das Ganze wie einen riesen Fake wirken lassen. Warum ein Fake? Nun, es gibt weder in Österreich noch in Deutschland ein eingetragenes Unternehmen namens Linshof.
Die Whois-Daten (englisch „Who is“ / „Wer ist“) der Domain wurden über einen US-Dienst unkenntlich gemacht, es gibt auf der Linshof Webseite kein Impressum, die Kommunikation erfolgt nur via Email (Golem.de hatte Mailkontakt mit Linshof) und findet merkwürdigerweise für ein deutschsprachiges Unternehmen nur in Englisch statt und auch die Renderbilder auf der Linshof Webseite beinhalten teilweise zweckentfremdete Bilder (siehe Foto oberhalb- und unterhalb dieses Abschnittes). Aber auch ein Teil der angeblichen Spezifikationen des i8 klingen komisch, speziell fallen hier die vermeintlichen 80GB Speicher des Gerätes auf.
Auch sehr Interessant ist das Linshof anscheinend darauf aus zu sein scheint sich in kürzester Zeit „sehr beliebt“ machen zu wollen. So wurde Bloggern die ihre Leser in Artikeln auf die Ungereimtheiten aufmerksam machten mit rechtlichen Konsequenzen gedroht (was z.B. durch einen Tweet des Bloggers Caschy bestätigt wurde), wenn diese nicht ihre Artikel aus dem Netz nehmen würden. Dieses Verhalten ist für ein Start-Up doch recht ungewöhnlich und es macht den Anschein als hätte Linshof etwas zu verbergen.
Jetzt ist der nächste dubiose Smartphone Hersteller wie „Phönix aus der Asche“ aufgetaucht. Diese Firma nennt sich Xodiom und versucht eine noch dreistere Schiene zu fahren. Bereits am 5. Januar 2015 soll bereits das angebliche Hammersmartphone des Herstellers auf den Markt kommen welches man bereits dieses auf der Xodiom Webseite vorbestellen kann.
Das Teil soll nur 279 Euro kosten und man bekommt dafür ein Smartphone mit 5,5-Zoll QHD Super AMOLED Display, einen Qualcomm Snapdragon 805 Prozessor mit 3GB RAM, 32GB internen Speicher, eine 16 Megapixel Hauptkamera mit OIS, einen 3200mAh Akku und Android 5.0! Es soll auch eine zweite Version geben, die über einen 64 GB Speicher verfügen soll und 319 Euro kostet. Das klingt bis jetzt soweit alles ganz nett, aber auch hier steckt der Teufel im Detail.
Denn wenn man etwas genauerer hinsieht, finden sich auch hier Merkwürdigkeiten die noch beunruhigender sind als bei Linshof. So ist auch hier der Inhaber der Domain nicht erkennbar und diesmal gibt hier sogar eine Whois Protection von Enom welche sehr gern von Internet-Kriminellen genutzt wird. Aber spätestens bei einem Blick auf die Bestellseite von Xodiom, sollte es eigentlich jedem klar werden, das hier etwas nicht stimmt. Zum einen kann man nur mit Bitcoin und Bank Wire bezahlen, da Paypal natürlich nicht zur Verfügung steht.
Geht man nun einen Schritt weiter in der Bestell-Prozedur soll man das Endgeld für dieses Smartphone auf ein Bankkonto auf Zypern überweisen. Dieses Konto läuft auf den Namen einer gewissen Hammar AG, welche anscheinend nicht existent ist!
Wer jetzt dann trotzdem noch sein Geld für dieses Smartphone überweisen will, dem ist wirklich nichtmehr zu helfen!
Es ist erschreckend zu sehen das die Online-Betrüger sich jetzt auch im Smartphone-Segment breit machen. Es ist also absolute Vorsicht geboten und man sollte mehr denn je zwei Mal hinschauen mit wem man es auf der anderen Seite zu tun hat. Solltet ihr dennoch nicht sicher sein ob ein Händler oder eine Firma vertrauenswürdig ist, fragt am besten in den diversen deutschsprachigen Communitys wie Android-Port.de oder Chinamobiles.org (nur um einige zu nennen) um Rat.
Quelle: Xodium / Talkandroid / GizChina.de / Golem