Vor einiger Zeit hatte ein Analyst aus China die These verbreitet, dass in diesem Jahr ein großer Teil der Flaggschiff Handsets anstatt von einem Qualcomm Snapdragon 820 befeuert zu werden, doch „nur“ mit einem Snapdragon 652 Prozessor vom Band laufen sollen. Was die Grunde dafür sind, ist relativ einfach erklärt. Zum einen ist der Snapdragon 652 leistungsfähig genug, um Handsets der oberen Mittelklasse bzw. dem unteren High-End Segment anzutreiben und zum anderen hat es offensichtlich damit zutun, dass der Snapdragon 820 schlicht und ergreifend zu teuer ist. Was dieser Chipsatz kostet und welchen unangenehmen Nebenerscheinungen dies verbunden ist, verraten wir euch jetzt.
Der Preis eines jeden Smartphones setzt sich logischerweise aus den Einkaufspreisen der einzelnen Komponenten zusammen und natürlich zählt dazu auch das Herzstück genannt System-On-Chip oder kurz gesagt SoC. Wie heute bekannt wurde, soll der Qualcomm High-End Prozessor Snapdragon 820 dabei mit rund $70 zu Buche schlagen und im Gegensatz dazu, muss ein Hersteller für den MediaTek Helio X20 im Großhandel gerade einmal $30 berappen. Dieser Preis ist allerdings nur ein Teil der „Prozessor-Milchmädchen-Rechnung“….
Ein weiterer Preistreiber sind die an den SoC gekoppelten Patente, für welche jeder Hersteller dann einen gewissen Gebührensatz entrichten muss. Diese Patente beziehen sich dabei auf die Mobilfunktechnologien GSM, 3G sowie LTE und die Höhe der Gebühr berechnet sich daraus, welche und wie viele Bänder bzw. Frequenzen dann vom verbauten Prozessor in einem Smartphone X unterstützt werden.
Wie die Kollegen von Chinamobilemag heute berichteten, soll die Höhe der Gebühr im Falle von Qualcomm zwischen 5 – 20% vom Preis des jeweiligen Prozessors betragen, wobei wir beim Snapdragon 820 sicher vom Höchstsatz ausgehen können. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass jeder Hersteller der einen SD820 mit allen verfügbaren Frequenzen in seinen Geräten verbaut, eine Patentgebühr von $14 pro Chipsatz an Qualcomm entrichten muss (ausgehend von 20% Gebühr und $70 Einkaufspreis des Prozessors). Rechnet man dies nun auf eine Auflage von 1 Millionen Geräten um, kosten diese Gebühren den Hersteller dann satte $14 Millionen!
Somit zeichnet sich aus all diesen Tatsachen, ein ziemlich klares Bild. Die horrenden Gebühren sind mit Sicherheit ein Grund, warum viele Hersteller gerne auf die Freischaltung des in Deutschland wichtigen Band 20 verzichten, um Kosten zusparen und damit den Gewinn zu steigern und warum Qualcomm befeuerte Geräte im Regelfall deutlich teurer sind als MediaTek angetriebene Handsets….
Quelle: Weibo / Chinamobilemag