In einer erstmaliger Zusammenarbeit hat Google gemeinsam mit dem chinesischen Hersteller Huawei das Nexus 6P im September diesen Jahres offiziell vorgestellt, wobei das Kürzel „P“ im Modellnamen hier für Premium stehen soll. Nachdem Google zuletzt mit Motorola zusammengearbeitet hatte, ist die diesjährige Wahl für Huawei als „Nexusbauer“ ein enorm wichtiger Schritt um einen noch höheren Bekanntheitsgrad als ohne hin schon zu erlangen und sich vor allem in den USA noch weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Da die bisherigen Nexus-Geräte eigentlich immer im High-End-Segment angesiedelt waren, will natürlich auch dieses neue Joint Venture aus Google und Huawei den in 2010 eingeschlagenen „Premium Weg“ mit dem Nexus P6 weiter fortsetzen und ob dieses gelungen ist, werden ich versuchen in diesem Review herauszufinden.
Huawei Nexus 6P – Technischen Daten :
- 5,7-Zoll WQHD AMOLED-Display (2.560 x 1440 Pixel); Pixeldichte: 518PPI
- 64-bit Octa-Core Qualcomm Snapdragon 810 (v2.1) mit 2.0 Ghz
- 3 GB LPDDR4 RAM
- 64 GB interner Speicher
- 3.450mAh Akku (nicht entnehmbar)
- Bluetooth 4.2
- Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac Dual-Band (2,4-/5 GHz)
- NFC
- LTE CAT. 6
- Android 6.0 mit Vanilia Ui
- Fingerabdrucksensor
- USB Typ-C (v2.0)
Huawei Nexus 6P – Der Lieferumfang
Das Huawei Nexus 6P kommt in der weißen Verpackung daher, welche sich allerdings im großen und ganzen nur leicht von der des Vorgängers unterscheidet. Anstelle der Zahl des Modells wurde diesmal ein „P“ auf den Deckel der Box eingestanzt, was wohl als Kürzel für das Wort „Premium“ stehen soll. Nach Abziehen der Banderole und dem öffnen des Deckel kommt sofort das Gerät mit seiner tiefschwarzen Front zum Vorschein. Neben dem P6 an sich, findet man in der Schachtel noch einen kleinen Umschlag, der eine Kurzanleitung zum Gerät enthält und auch die obligatorische Garantiekarte konnte ich hier finden. Des Weiteren gibt es noch ein weiteres kleines Kärtchen, bei welcher es sich um einen Gutschein für insgesamt 90 Tage gratis Google Play Musik handelt, der allerdings nur für Google Play Music Neukunden gültig ist (Bestandskunden schauen leider in die Röhre).
Neben dem üblichen Lesestoff findet man ferner noch ein 3A-Ladegerät in der Farbe schwarz und selbstverständlich gibt es auch das passende Ladekabel mit dazu, wobei es sich hier ganz genau um ein Typ C auf Typ C-Kabel wie beim neuen Chromebook Pixel handelt. Damit war es das aber noch nicht. Da das Huawei Nexus 6P über keinen Standard USB-Anschluss mehr verfügt, benötigt man nun zum synchronisieren von Daten über den PC ein weiteres Kabel mit der Steckerkombination USB Typ A auf Typ C, welches aber vom Hersteller ebenfalls in die Box gelegt wurde.
Huawei Nexus 6P – Design und Verarbeitung
Das Chassis des Huawei Nexus 6P besteht aus hochwertigen Aluminium, wobei das gleiche Material auch bei der rückseitigen Abdeckung des Gerätes zum Einsatz kommt. Dieses lässt das P6 sehr wertig wirken und verleiht ihm außerdem eine ausgezeichnete Haptik. Meiner Meinung nach ist das neue Huawei Nexus 6P, dass bislang am besten verarbeitete Nexus Smartphone, welches Google in all den Jahren auf dem Markt gebracht hat. Auf der Front befindet sich ein 5.7-Zoll großes WQHD-Display des Typ AMOLED, dass mit einer robusten Schutzverglasung aus Corning Gorilla Glas 4 überzogen ist und den Bildschirm so vor Kratzer und lästigen Fingerabdrücken schützen soll. Beim verbauten Display auf welches Huawei hier setzt, handelt es sich um die neuste Generation AMOLED-Display aus dem Hause Samsung und es wird vermutet, dass das gleiche Display auch im Samsung Galaxy Note 5 zum Einsatz kommt, wobei es hierzu aber keine offizielle Aussage seitens Google, Huawei oder Samsung gibt.
Direkt unterhalb des Bildschirmes wurde beim Huawei Nexus P6 ein zweiter Lautsprecher verbaut (ja, hier gibt es Mucke in Stereo auf die Ohren) und wie man es schon von vorherigen Nexus Geräten kennt, gibt es keine Sensortasten, sondern On-Screen-Buttons zum Navigieren im Menü des Telefons. Auf der Kopfseite des 6P befindet sich links ein 3.5mm Klinken-Anschluss für Kopfhörer oder anderes Audio-Zubehör und des Weiteren kann ich dort auch noch einen „Unterbrechungsstreifen“ aus Kunststoff ausmachen, über welchen die Funkwellen zur Antenne des Gerät geleitet werden.
Auf der rechten Geräteseite ist der SIM-Kartenslot untergebraucht und auf der linken Außenkante des P6 wurden vom Hersteller der Power-Button (Ein/Aus-Schaltes) sowie der Lautstärkenregler platziert.
Auf der Rückseite verbaut Huawei beim Nexus P6 eine 12.3 Megapixel Hauptkamera mit einer F/2.0-Blende, einen Laser-Autofokus und einen Dual-Ton LED-Blitz. Beim montierten Sensor auf der Rückseite handelt es sich um den IMX377 von Sony mit einer Pixelkantelänge von 1.55 μm × 1.55 μm, was laut Google besonders bei schlechten Lichtverhältnissen wesentlich bessere Fotoaufnahmen ermöglichen soll. Neben dem Aufzeichnen von Filmen in 4K, beherrscht das Nexus 6P auch Slow-Motion-Aufnahmen mit 120 oder 240 fps (Bilder pro Sekunde). Zu guter Letzt findet man unterhalb der Kamera-Bar noch einen kreisrunden Fingerabdruckscanner der auf den Namen „Imprint“ getauft wurde und auch ein zweites Mikrofon zur Geräuschunterdrückung hat hier seinen Platz gefunden.
Hier schon einmal ein paar Schnappschüsse mit der Kamera des Huawei Nexus 6P:
Wenden wir uns zum Schluss unsere Reise rund um das Huawei Nexus 6P, noch der Unterkante des Gerätes zu. Bis auf den verbauten USB Typ C-Port findet man dort rein gar nichts, allerdings entpuppt sich dieser neuartige Anschluss als kleine „Mogelpackung„, da des sich natürlich rein physikalisch um einen USB-Anschluss des Typ-C handelt, aber welcher von der Übertragungsgeschwindigkeit eigentlich nicht mehr als einen normaler Micro USB 2.0 ist. Das finde ich ziemlich schade, vor allem bei dem nicht gerade geringen Verkaufspreis.
Insgesamt gesehen machen sowohl das Design als auch die Verarbeitung, vor allem in Hinsicht auf die Verwendung von hochwertigen Materialien, einen deutlich besseren Eindruck als beim Vorgänger und in Bezug auf die Gesamtqualität des Gerätes, hat Huawei hier ordentlich eine Schippe drauf gelegt. Der äußerlich sehr gute erste Eindruck, setzt auch bei den technischen Spezifikation, sprich bei der verbauten Hardware im Inneren des Huawei Nexus 6P fort, zu welcher wir jetzt nach den Break kommen.
Unter der Haube des Nexus P6 werkelt ein 2.0 Ghz Snapdragon 810 v2.1 aus dem Hause Qualcomm und als Grafikeinheit kommt eine Adreno 430 zum Einsatz. Um ein flüssiges Multitasking zu garantieren, setzen die Chinesen von Huawei auf einen anständig dimensionierten Arbeitsspeicher von 3 GB LPDDR4 RAM und beim internen Speicherplatz dieses Handsets, hat der Käufer eines Nexus P6 die Wahl zwischen 32, 64 oder 128 GB. Was mir hier sehr gut gefällt ist, dass Google endlich auch eine sehr große Speicher-Variante mit satten 128 GB anbietet!
Die Befürchtung, dass das Nexus 6P auf Grund des verbauten Snapdragon 810 heiß läuft, kann ich bislang definitiv nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, denn im Vergleich zum OnePlus Two, welches den gleichen System-Chip beherbergt, bleibt das Nexus P6 sogar noch ein Stück weit kühler und lediglich unterhalb des des Fingerabdrucksensor wir eine leichte Erwärmung bei gewissen Prozessen spürbar. Wie es allerdings mit der „Hitzeentwicklung“ beim exzessiven Spielen oder bei der Verwendung von leistungshungrigen App’s aussieht, bleibt abzuwarten. Insgesamt verrichtete der verbaute SoC in den ersten Tagen im aktiven Gebrauch tadellos und zügig seine Arbeit.
Von den Konnektivitäten her, verfügt das Huawei Nexus 6P über LTE Cat. 6, WCDMA sowie GSM und die Satelliten für die Navigation lassen sich über GPS, AGPS und GLONASS finden. Das LTE beim Nexus 6P (hier in Luxemburg verwenden die Post und Join das Band3) und Dual-Band Wifi 802.ac (2,4/5 GHz) funktionieren schnell und problemlos. Ein erster Navigationtest mittels GPS waren hier ebenfalls von Erfolg gekrönt.
Ein ausführlicher Testbericht zum Huawei Nexus P6 mit allen Details wird in nächsten Tagen folgen und falls ihr spezielle Fragen zu diesem Gerät habt oder ich in meinen Review etwas näher auf spezielle Funktionen eingehen soll, dann hinterlasst diese Fragen doch direkt unter diesem kurzen Hands-On in den Kommentaren bzw. auf unserer Google Plus– oder Facebook-Seite.