Seit nun mehr als zwei Wochen bin ich stolzer Besitzer einer Pebble Steel, welche so gesehen die edle Variante der „normalen“ Pebble Smartwatch ist und aus einem sogenannten Kickstarter-Projekt hervor ging. Mittlerweile kann man diese beide Uhren auch ohne Probleme nach Deutschland importieren, da Pebble ein EU-Lager in den Niederlanden hat. Nun möchte ich euch ihr meine persönlichen Eindrücke dieser Smartwatch präsentieren.
Technische Daten und Lieferumfang
Bauweise | Modualare Bauweise, Armband und Gerät getrennt |
Dimension | 46mm x 34mm x 10,5 mm |
Gewicht | 56 Gramm |
Display | 1,26 Zoll Monochrome E-Paper mit einer Auflösung von 144×168 Pixel |
Prozessor | ARM Cortex-M3 mit 80 MHZ |
Sensoren | Beschleunigungssensor, Kompass und Lichtsensor |
Konnektivität | Bluetooth 4.0 |
Akku | Lihium-ion Polymer, Größe unbekannt, angegeben mit einer 7 tägigen Akkulaufzeit |
Materialen | Edelstahlgehäuse und Corning Glas 2.0 |
Widerstandigfährigkeit | Staubdicht, Wasserdicht bis zu 5 Atmosphären |
Sonntiges | mehrfarbige LED und Vibrationmotor |
Die Verpackung kommt in einem schlichten und edlen Schwarz daher, die einen mehr wertigen Eindruck im Vergleich mit der original Pebble Smartwatch hinterlässt. Das Innere der Verpackung ist mit einen samtweichen Soff ausgelegt, so das die Pebble auch während des Transportes gut geschützt ist.
Im inneren der Verpackung befinden sich zwei Anleitungen und eine Garantiekarte. Eine der zwei Anleitung beschreibt das Wechseln der Armbänder und die andere Anleitung ist für die Uhr selbst (Einstellungen usw.). Neben den beiden genannten Anleitung gibt es noch ein mattschwarzes Metallarmband und einen kleinen Schraubenzieher für das Austauschen der Armbänder notwendig ist. Zum Laden der Pebble Steel, liefert der Hersteller ein magnetisches Ladekabel mit.
Verarbeitung und Design
Als ich die Verpackung öffnete, kam eine mattschwarze Pebble Steel zum Vorschein und mein „Will-haben“-Gefühl wandelte sich in enorm große Freude um. Auf den Bilder hier wirkt die Pebble etwas klobiger, als sie in Wirklichkeit ist. Neben der mattschwarzen Steel welche aus Stahl besteht, gibt es auch eine in Silber welche aus gebrüsteten Aluminium als Herstellungsmaterial hat. Im Vergleich zu der normalen Pebble wirkt die Steel wenig „nerdiger“, was dem ein oder anderen vielleicht besser gefallen könnte.
Das Gehäuse ist überraschend kompakt gehalten, kleiner als das der normalen Pebble und das Zwischenspiel mit dem schwarzen Lederarmband und dem mattschwarzen Design, macht die Pebble Steel so, wie ich mir eine Smartwatch wünsche. Das Design ist im gesamten sehr dezent aber edel und dadurch kann man diese Smartwatch wirklich zu jeder Gelegenheit getragen.
Das zu groß geratene Logo auf der Frontseite halt ich für eine kleine „Design-Schwäche“ und das hätte man meiner Meinung nach etwas eleganter lösen können. Aber abgesehen von diesem kleinen Design „Faux Pas“, gefällt mir die Front wirklich sehr gut.
Nach zwei Wochen Tragezeit erwies sich die Uhr, sofern man das nach zwei Wochen wirklich beurteilen kann, als absolut tadellos. Das mattschwarze Gehäuse ist weitestgehend kratzfest und die Front sollte dank des verwendeten Corning Gorilla Glas, widerstandsfähig gegen Kratzer oder Ähnliches sein.
Auf der linken Seite befindet sich ein Einschaltknopf und auf der rechten Seite sind jeweils oben und unten, zwei Knöpfe zum scrollen platziert und in der Mitte dieser beiden Knöpfe befindet sich der Bestätigungsknopf. Die Knöpfe bieten jeweils einen sehr guten Druckpunkt und lassen sich gut bedienen.
Das Lederarmband bietet eine gute Verarbeitung und es weißt nach zwei Wochen höchsten die ledertypischen Gebrauchtspuren auf, die sich leider nicht vermeiden lassen. Die Steel kommt leider mit einem proprietären Anschluss für die Armbänder und somit kann man auch keine Standardarmbänder nutzen.
Im Store des Herstellers besteht die Möglichkeit beide Armbänder nachzukaufen und es gibt als Ausweichmöglichkeit auch Armbänder bei Amazon. Wer dennoch ein 22mm Standard-Armbändchen nutzen möchte, kann sich per 3D-Drucker ein Adapter anfertigen. Es gibt einige Blaupausen im „Pebblesforum“, aber wer keinen 3D-Drucker zu Hause hat findet eine gute Alternative namens „Steel-Connect“. Mit diesem Adapter kann man jedes 22mm Armband verwenden und ich finde eigentlich, das ein solcher Adapter mit zum Lieferumfang gehören sollte!
Die Vibrationsbenachrichtigung bei der Steel ist etwas schwächer als bei der normalen Pebbles was wohl am Metallgehäuse liegt, aber dies gefällt mir persönlich besser, da es meines Erachtens viel angenehmer so ist.
Durch das Monochrome E-Paper lässt sich das Display im Freien hervorragend ablesen und zu meiner Überraschung ist dies sogar etwas besser als bei der Standard Pebble. Bei der normalen Pebble kann das Display unter gewissen Umständen polarisieren, was wohl am Material des Display-Glases liegt. Bei der Steel besteht das Display-Glas aus echtem Glas anstelle von Kunstsoff wie beim Standard-Modell.
Im Vergleich zu Moto 360 oder LG G Watch R, bietet die Pebble keine Extras wie etwa ein Mikrofon für Sprachbefehle, einen Pulsmesser oder ein farbiges Touch-Display. Allerdings kommt dies auch der Akkulaufzeit zugute, welche nach meinen Erfahrungen zwischen 7-10 Tage (je nach Nutzung) liegt. Meiner Meinung nach würde ich das Fehlen dieser Funktionen nicht einmal als Manko einstufen, da die Uhr eine Benachrichtigungserweiterung mit der Möglichkeit der Musiksteuerung mit sich bringt.
Falls der Akku des gekoppelten Smartphones einmal leer sein sollte, so kann man die Steel auch als normale Uhr nutzen, da die Grundfunktion wie Zeitanzeige, die Weckerfunktion und der Timer auch ohne angeschlossenes Smartphone nutzbar sind.
Firmware und Software
Als Firmware kommt Pebbles eigenes OS zum Einsatz welche sich kaum von der normalen Pebbles unterscheidet, lediglich die LED wird extra unterstützt. Die Firmware läuft wie gewohnt ohne Ruckler und wer zwischen mehren Smartphones hin und her switcht, braucht nicht jedes Mal die Uhr auf Werkseinstellung zurücksetzen um sein Smartphone zu mit der Pebble zu verbinden. Die Pebble kann bis zu 10 verschiedene Smartphones speichern, was ich persönlich sehr praktisch finde. Seit dem Update 2.7 lässt sich die Reihenfolge der Menüpunkte durch langes Drücken der mittleren Taste an der rechten Seite der Pebble nach belieben anpassen und die Akkuanzeige wird jetzt endlich auch im Menü angezeigt.
Die integrierte Musikwiedergabe bietet leider nur das Nötigste wie, Play/Pause und Rück-/Vorspulen an und eine Lautstärkenregelung sucht man vergeblich. Aber man kann sich von Drittanbieter Apps wie zB. Music Boss aus dem Google Play- und Pebble Store helfen. Erfreuliche Nachrichten gibt es für Jogger und die Schrittzähler unter euch. Seit dem letzten Update gibt es Unterstützung für einen Schrittzähler. Mit dem Update kommt eine Schrittzähler-App von Misfit mitgeliefert, welche auch ein eigens Pebble-Watchface bieten und das ablesen der Schrittzählers möglich macht. Ich habe das Ganze ausprobiert und es funktionierte ohne Probleme.
Die Apps bezieht man aus dem eigenen Pebble Store. Die Auswahl an Applikationen ist meines Erachtens ausreichend und kommen täglich neue App’s hinzu. Um die Pebbles überhaupt nutzen zu können, bedarf es eine Companion-App names „Pebbles“, welche man im Play Store von Google und im App-Store von Apple findet, da die Uhr sowohl mit Android, als auch mit iOS funktioniert. Nach dem Herunterladen der App auf das Smartphone, ist Ersteinrichtung dieser recht einfach gehalten.
Als erstes fordert einen die App auf, dass man Bluetooth an seinem Smartphone aktiviert und sich so mit der Pebbles zu verbindet. Wenn die Verbindung dann steht, muss man sich mit seinen Pebbles-Account anmelden und wer noch kein Account hat, kann sich ganz unkompliziert einen solchen einrichten. Ein Pebbles-Account wird zwingend benötigt um Apps aus dem Store zu beziehen. Wenn das alles geklappt hat, wird man noch gefragt ob man sich mit seinen Google-Account verbinden möchte. Dies dient dazu, um später seine Email-Benachrichtigungen auf seine Pebbles zu bekommen.
Nun ist die Einrichtung abgeschlossen und ob die Verbindung mit dem Smartphone richtig funktioniert, kann man jetzt mittels einer Test-SMS, eines Test-Anruf und Test-Mail überprüfen. Die Pebbles-App erklärt euch auch kurz die Funktionen, die meines Erachtens auch sehr einfach gehalten wurde. Selbst technisch unbegabte Menschen finden sich schnell und einfach zurecht mit dieser App!
Mit einen leichten Wisch von Links nach Recht, erscheint das Menü wo man seine persönlichen Einstellung vornehmen kann und dort findet man auch den Pebble-Store. Seit dem neusten Update der Pebble-App besteht sogar die Möglichkeit, sich die Applikationen von seinem Smartphone auf der Uhr anzeigen zu lassen (wenn man das will). Die App läuft im Großen und Ganzen ohne Probleme und verrichtet ihren Dienst äußerst zufriedenstellend.
Update
Während ich an diesem Review gearbeitet habe, bekam sowohl die Smartwatch als auch die Pebbles App das Update 2.8. Nach diesen Updates unterstützt die Smartwatch und die App, die deutsche,französische und die spanische Sprache. Die Firmware der Uhr und die Pebbles App werden also stetig weiterentwickelt, was man nur begrüßen kann.
Mein abschliessendes Fazit:
Die Investition von 229 Euro hat sich in jeden Fall gelohnt. Die Pebbles ist sehr guten verarbeitet, sie hat ein gut ablesbares Display und eine hervorragende Akkulaufzeit. Ein sehr großer Vorteil bei der Pebbles ist, dass sie sowohl mit iOS- als auch Android-Smartphones nutzbar ist. Wer also auf Extras wie ein Color-Touch-Display, einen Pulsmesser oder ein Mikrofon für die Sprachbefehle verziehen kann, trifft es mit Pebble Steel genau richtig.