Ich konnte es kaum erwarten, bis das Moto 360 endlich in Europa auf den Markt kam. So sehr, dass ich die Bestellung hier in Europa storniert habe und ich es mir aus den USA geholt habe. Mit US-Bestellungen hatte ich bislang immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Jedes Motorola, welches ich aus den USA bestellt habe, war 1A. Gefühlsmässig besser, als jenes, welches ich aus Europa hatte. Das Tablet Motorola Xoom hab ich heute noch in Betrieb (aus den USA bestellt) und läuft 1A. Zuverlässiger, als jedes andere Tablet, dass ich je hatte. Das Moto X 1st Gen. hatte ich auch aus übersee, bis ich mir ein zweites Moto X 1st Gen. gekauft habe, mit deutscher Sprache, aus Europa. Aber gefühlsmässig, war das 1. Moto X 1st. Gen. schneller und zuverlässiger, als das 2. Moto X 1st Gen. Und nun das Moto 360. Ebenfalls aus den USA. Meine Erwartungen, meine Hoffnungen in das Moto 360, hab ich zwar nicht extrem hoch angesetzt, weil es ist eine Smartwatch erster Generation. Aus 1. Generation sind viele Dinge noch nicht so ausgereift. Kurz zusammengefasst: Mein Erwartungen wurden weit übertroffen. Aber alles der Reihe nach 🙂
– Notiz schrieben
– Erinnern an:…
– Meine Schritte anzeigen
– Meine Herzfrequenz anzeigen
– SMS senden an…
– E-Mail senden an…
– Terminübersicht
– Navigation starten
– Timer stellen
– Stoppuhr starten
– Wecker stellen
– Wecker anzeigen
– Einstellungen
– Starten
Die Eingabe erfolgt in sprachlicher Form. Das Moto 360 hat keine Tastatur-App installiert. Würde bei dem kleinen Display auch keinen Sinn machen. Die Spracherkennung funktioniert erstaunlich gut. Bin ehrlich gesagt überrascht. Aber ich muss auch sagen, dass es mit der sprachlicher Eingabe doch etwas ungewohnt ist. Mit der Uhr zu sprechen, dass kennen wir bloss von Knight Rider aus den 80igern. Und heute machen wir es selber 😉 Die erwähnten Menüpunkte hab ich alle durchgespielt. Alles detailliert aufzählen, würde den Rahmen hier völlig sprengen. Daher mach ich ne Kurzversion. Falls jemand aber trotzdem detaillierte Infos will, einfach fragen, was Du wissen willst und ich kann es nachliefern.
Notiz schreiben oder Erinnerung einstellen geht ganz einfach. Genauso wie beim Moto X. Sprachliche Eingabe anstatt via Tastatur. Funktioniert tadellos.
Die Schritte oder Herzfrequenz anzeigen sagt eigentlich auch alles aus. Ausser, dass die Schritte automatisch gezählt werden, wenn man die Moto 360 am Armgelenk hat. Die Herzfrequenz wird nicht automatisch gemessen. Diese erfolgt manuell. Funktionierte bei mir bei rund 20 Versuchen 19mal problemlos und 1mal ohne Erfolg (was aber auf die lockere Einstellung des Armbandes zur Folge hatte). Und da haben wir es auch, wenn jemand eine locker Einstellung des Armbandes vorzieht, dann funktioniert die Herzfrequenzmessung nicht zuverlässig. Das Armband muss nicht eng sitzen, aber sie sollte auch ned hin und her und auf und ab wackeln, nur weil man mal die Hand hebt. Sie sollte mit der Rückseite auf der Haut aufliegen ohne, dass es bei jeder Bewegung wegrutscht.
SMS und E-Mail senden funktionieren ebenfalls so wie beim Moto X, wenn man es sprachlich bedient.
Die Terminübersicht zeigt mir alle Termine für den aktuellen Tag an.
Die Navigation starten ist auch das gleiche, wie beim Moto X. Man sagt z.B. Route zum Zürcher Zoo oder Wie komme ich zum Zürchrer Zoo oder Route zur AFG-Arena usw. usw. Dann wird mir die Route angezeigt und mich bildlich dorthin navigiert. Das Moto 360 hat keinen Sprachausgang. Also keinen Lautsprecher.
Timer stellen geht auch ganz einfach. Man bekommt die Auswahl zwischen 5 Sekunden und 1,5 Stunden.
Die Stoppuhr starten geht identisch wie beim Smartphone und den Wecker stellen funktioniert mit dem gleichen System. Im 15-Minuten-Takt kann man den Wecker einstellen auf z.B. 12:00 Uhr oder 12:15 Uhr oder 12:30 Uhr usw. usw. Unter Wecker anzeigen, sieht man dann alle eingestellten Wecker. Da kein Ton, mangels fehlendem Lautsprecher möglich ist, weckt das Moto 360 mittels Vibration, welcher sehr effektiv ist. Sogar auf der Ladestation hört man das 360 vibrieren.
Unter den Einstellungen kann man die Helligkeit des Displays einstellen, das Inaktive Display ein-aus-schalten (damit kann man einschalten, dass das Display so gut wie immer on ist. Auch der Flugmodus ist einstellbar, damit keine Verbindungen möglich sind. Das Moto 360 ausschalten oder neu starten findet man ebenfalls, wie auch das Gerät zurücksetzen oder das Ziffernblatt ändern (womit man zu Beginn gerne spielt) und die Rubrik Info, was vergleichbar ist mit „über das Telefon“ bei unseren Moto’s.
Einige Zifferblätter sind von Motorola bereits vorinstalliert. Wem diese nicht genügen, kann via Smartphone via Play Store unter den inzwischen doch schon einigen Watch-Face’s auswählen. Da es aktuell von Google noch keine offzielle Möglichkeit besteht Watch Face’s für die Android Smartwatches zu erstellen, aber durch eine Hintertüre trotzdem solche erstellt werden können, ist das Angebot noch überschaubar. Aber in Kürze wird es von Google freigegeben, dann wird der Play Store vermutlich ziemlich rasch von Watch-Face’s überschwemmt werden. Obwohl die Auswahl jetzt schon, wie ich finde, sehr interessant ist. Noch nicht überdimensional gross, dass sicher nicht, aber doch schon sehr interessant. Aber das wird sich bestimmt noch deutlich vergrössern.
Unter der Rubrik Starten findet man einzelne Funktionen, die direkt von dort aus gestartet werden können. Z.B. Fit, Herfrequenz messen usw.
Die CPU wurde von einigen Testern im Net als für alt und langsam befunden. Das sie nicht die Neuste ist, dass ist schon richtig. Aber man muss nicht immer die neueste CPU haben, um eine gute Performance zu haben. Nicht die Hardware ist massgebend, sondern die Software. Ich denke, dass sollte so langsam aber sicher zu jedem durchgedrungen sein. Bestes Beispiel ist das Moto X 1st Gen. Verhältnismässig alter Prozessor, aber die Software von Motorola macht alles wieder wett. Das hat Motorola schon oft bewiesen. Und auch so bei der Moto 360. Von langsamer Performance nicht die Spur. Ich habe weder Ruckeln noch Denkpausen oder langsame Verarbeitung bemerkt. Es läuft flüssig. Was will ich mehr? Die technischen Daten lass ich hier absichtlich weg. Die kennt eh jeder schon auswendig. 😉 grins
Akku und Ladegerät
Der Akku gab im Vorfeld viel zu reden. Viele viele Testberichte konnte man lesen, welche die Akkuleistung bemängelt haben. All die negativen Meldungen kann ich auf keinen Fall bestätigen. Mich hat der Akku voll und ganz überzeugt. Mir erscheint sogar der Verdacht, dass einige Tester, das Moto 360 gar nicht richtig getestet oder gar nicht getestet haben. Nur aufgrund der technischen Daten nahm man nämlich im Vorfeld an, dass der Akku nicht allzu lange halten würde mit den 320mAh. Die Meinungen gingen jedoch sehr auseinander. Und ich habe gelernt, dass nur das, was ich selber teste, nur das darf ich selber auch glauben. Und so war’s dann auch. Die Akkuleistung hält locker über den Tag.
Lädt man das Moto 360 von praktisch Leerzustand auf 100% benötigt es ziemlich genau 1 Stunde. Dies hält dann, gem. Motorola über einen Tag bei normalem, durchschnittlichen Gebrauch. Und so ist es auch. Mein Moto 360 ist den ganzen Tag mit dem Moto X via Bluetooth verbunden. Es zählt den ganzen Tag meine Schritte. Informiert mich über alle Benachrichtigungen, Anrufe usw. so dass ich mein Moto X grundsätzlich nicht mal anschauen müsste, um zu erfahren, was es neues gibt. Aber wie ihr mich kennt, kann ich es ja eh ned lassen, dass Moto X in die Hand zu nehmen 🙂 Die Benachrichtigungen erfolgen übrigens visuell und mit Vibration (kann auch ausgeschaltet werden). Auch wenn ich tagsüber mal meine Herzfrequenz messen möchte ist der Akku am Abend, wenn ich mich ins Bett lege immer noch bei rund 30-40 %. Also reicht der Akku locker für nen Tag. Auch wenn ich intensiv nutze, auch mal mit Navigation und div. Sprachbefehlen tagsüber, kam ich nie unter 15% bis ich ins Bett ging. Eine, für mich, ausgezeichnete Leistung. Und länger muss sie ja eh ned halten. Wozu auch. über Nacht an die Steckdose und gut ist. Aber auch das ist schön und elegant gelöst von Motorola. Mit drahtloser Ladestation. Das Moto 360 einfach auf die Ladestation legen und sofort wird geladen. Geladen wird aber immer im eingeschalteten Zustand. Auch wenn man vorher das Moto 360 ausschaltet, wird es sich sofort einschalten, wenn man es auf die Ladestation legt. So dient es perfekt als Nachttisch-Uhr.
Diverses und Fazit
Das Moto 360 läuft mit jedem Smartphone mit Android 4.3 oder höher. Ebenso ist das Gehäuse IP67 zertifiziert. D.h. Dass es gegen Staub und Wasser geschützt ist. Das Horween-Lederarmband ist natürlich nicht wasserdicht, aber auch wenn man die Hände wäscht und es nass wird, sind nach dem trocknen keine sichtbaren Spuren ersichtlich. Zumindest sind bei mir nach 2 Wochen keine solche Spuren ersichtlich.
Der schwarze Balken unten am Display fällt zu Beginn auf, aber stört weiters nicht mehr. Nach kurzer Angewöhnungszeit fällt es gar nicht mehr auf.
Wer sich von einer Smartwatch nicht gerade zu viel erwartet, der wird mit dem Moto 360 mehr als zufrieden sein. Es ist die erste Generation einer Smartwatch. Natürlich ist damit noch nicht alles möglich. Das war mit der ersten Generation von Android-Geräten auch nicht. Aber für die erste Generation bietet es erstaunlich viel und es kommen täglich mehr Möglichkeiten dazu. Und Google kommt bald mit der neuen Software Android Wear 2.0 auf den Markt. Davon dürfen wir uns wiederum Neuigkeiten versprechen. Und aktuell findet man keine edlere Smartwatch auf dem Markt, die auch noch den herkömmlichen Uhren so sehr ähnelt, wie das Moto 360. Wobei was die Schönheit betrifft, ist es Geschmackssache. Sofern man die bald unzähligen Watch-Face’s nutzt, kann man die Moto 360 so in ziemlich jedes Design verwandeln, was man will. Mit der Akkuleistung und die Apps, welche auch täglich mehr werden, werden die Angebote und Möglichkeiten mit der Moto 360 bald sehr sehr gross sein. Auch wenn das Moto 360 nicht die günstigte Smartwatch ist, ist sie jeden einzelnen Cent wert. Meine herkömmliche Uhr hat das Moto 360 mit grossem Erfolg abgelöst.
Quelle: Bilder und Text von Attila Vass